Wir sind eine große Familie

Wie gelebte Gleichstellung von Frauen und Männern bei Weigert Elektronik funktioniert. Ganz ohne Vorgabe einer Frauenquote.

Frauen zeigen in den letzten Jahren ein zunehmendes Interesse an handwerklichen Berufen. Doch so manchem Unternehmen fällt es schwer, sich auf diese Veränderungen einzustellen. Auch die damit einhergehenden Bedürfnisse und Anforderungen gehen viele Firmen nur zögerlich an.

Das ist bei Weigert anders. Der Schaltschrankbauer aus Bückeburg setzt konsequent auf Gleichberechtigung und bedingungsloses Miteinander am Arbeitsplatz. „Wir sind wie eine große Familie. Und in einer solchen gibt es nun mal Frauen und Männer. Bei uns werden alle gleichermaßen geschätzt,“ fasst Geschäftsführer Martin Fauth dieses Selbstverständnis zusammen.

Irinia Schimpf vor einem PC-Monitor

Die Zukunft des Handwerks

Von derzeit rund 30 Festangestellten bei Weigert sind etwas über ein Drittel weiblich. Für einen Betrieb mit überwiegend handwerklichen Tätigkeiten liegt das Unternehmen damit deutlich über dem Durchschnitt, der für das Handwerk üblich ist. (vgl. Artikel Frauen im Handwerk).

Das zeigt sich unter anderem in der Unternehmensführung. Etwa 25 Prozent der Leitungspositionen sind mit Frauen besetzt, von der Abteilungsleitung bis zur Teamführung. „Personelle Entscheidungen werden aufgrund dieser Konstellation, bei uns immer paritätisch von einem Mann und einer Frau gemeinsam getroffen. Was sich bei Einstellungen als durchaus praktikabel erwiesen hat“, weiß Irina Schimpf zu berichten, die bei Weigert für die Personalthemen verantwortlich ist.

Das dieses Konzept der richtige Weg für die Zukunft ist, zeigt sich besonders deutlich beim Nachwuchs. Deutschlandweit ist in den Handwerksbetrieben jeder fünfte Auszubildende weiblich. Bei Weigert ist es genau umgekehrt. Unter den fünf Azubis findet sich derzeit – über drei Lehrjahre gesehen – lediglich ein Mann.

„Wir beobachten bereits seit drei bis vier Jahren, dass immer mehr junge Frauen zu uns kommen und einen Beruf erlernen wollen, für den sich vorher fast nur Männer interessiert haben. Wir halten diese Entwicklung für dringend überfällig und wollen sie weiter fördern und unterstützen“, erklärt Irina Schimpf.

Gleichstellung als Selbstverständlichkeit

Mehr Frauen für handwerkliche Berufe zu begeistern, ist aus Sicht von Weigert keine Herausforderung, sondern eine einmalige Chance, dringend benötigtes, qualifiziertes Personal zu bekommen. Die Bückeburger Schaltschrankbauer machen es vor, hier wird Gleichberechtigung auf allen Ebenen umgesetzt und vorgelebt. Die positiven Resonanzen aus der eigenen Belegschaft und der für einen Handwerksbetrieb hohe Anteil an Frauen im Unternehmen zeigt, das Weigert damit auf dem richtigen Weg ist.

Fachgespräch unter Kollegen

Faire Gehälter und flexible Arbeitszeitmodelle

Ein viel diskutierter Punkt in der öffentlichen Debatte ist die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen. Das Problem löst Weigert pragmatisch. Unterschieden wird nicht nach Person und schon gar nicht nach Geschlecht, sondern nach der ausgeübten Tätigkeit im Unternehmen. Das bedeutet ebenso: Dort wo es möglich ist und vergleichbare Aufgaben oder Tätigkeiten eine Stelle ausmachen, wird vergleichbares Geld verdient.

Auch die Verbindung von Familie und Beruf ist kein Problem. Weigert bietet seinen Mitarbeiter gleichermaßen die Möglichkeit, die Work-Life-Balance zu halten. Dort wo aufgrund der familiären Umstände der Wunsch oder die Notwendigkeit besteht, die Arbeitszeit anzupassen, versuchen wir mit verringerter Wochenarbeitszeit oder Halbtagsstellen flexibel zu reagieren.